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THIS WAS! EYOLF DALE TRIO

Photo: (c) Lars Ingar Bragvin Andresen

DAS EYOLF DALE TRIO

Heute präsentiert das Eyolf Dale Trio zum ersten Mal in Deutschland das erst Anfang des Jahres erschienene brandneue Album "The Wayfarers".

Eyolf Dale ist in Fachkreisen bereits ein Synonym für höchste Qualität. Viele Pianisten würden ihre rechte Hand geben, wenn sie nur einen Hauch des Einfallsreichtums hätten, den Dale in seinen vielen unterschiedlichen Projekten immer wieder beweißt und vor allem auf seinem (erst) zweiten Trioalbum zelebriert. Er schreibt nicht nur folkloristische Balladen und raffinierte Blues-Nummern, er instrumentiert sie auch innovativ. Auf dem Album verwendet der Norweger zum Beispiel bei den Stücken "The Wayfarer" und "The Sky At Sunset" ein Hammerspinett, eine Instrumentenrarität aus Dänemark: das wie eine Kombination aus Spinett und Flügel anmutet: Der metallisch helle Klang erzeugt auf „The Sky at Sunset“ eine Art Minimal Music in doppelter Geschwindigkeit: Steve Reich on Speed. „The Wayfarers“ könnte ein Soundtrack für einen surrealen Coming-of-Age-Film sein, emotional und doch ungreifbar, kraftvoll und doch in andere Sphären entschwebend. Spannend könnte es werden, wie Eyolf Dale dies live auf den Flügel adaptieren wird.

"The Wayfarers" beleuchtet alle Aspekte des Lebens auf Tourneen

Im Stillstand der Pandemie sich damit auseinanderzusetzen wie es sich anfühlt oder anfühlen wird, mit dem Neustart wieder in den Tour-Trubel, mit Abenden in Clubs und Sälen, mit Tagen im Zug und Nächten in Hotels, vor allem aber nicht mehr isoliert zu leben, ist der emptionale Kosmos, in dem das neue Album entstanden ist. Eine spannende Geschichte, erzählt in zehn, eher kurzen musikalischen Erzählungen - von einem der ganz großen skandinavischen Pianisten, der fest in der Tradition des norwegischen Jazz verwurzelt ist. Nichts an "The Wayfarers" wirkt flüchtig oder oberflächlich. Nicht um sonst war das neue Album bereits in den einschlägigen Jazzsendungen des WDR und BR Thema. Im NDR war es das Album der Woche. Dazu schreibt die Jazz-Redaktion: "Es ist ein großes, ein bewegendes Album - vom überwältigenden Titelsong über Scheunenpartys wie "The Sky at Sunset" bis hin zu mächtigen Elegien wie "Fields of Kyiev" oder der meisterhaften Kontemplation "After the Party". Drei Reisende feiern (im Schloss Horst, Anm. des Veranstalters) die wiedergewonnene Freiheit am Ende der Pandemie und folgen ihrem Kompass."

DIE MUSIKER

EYOLF DALE

Eyolf heißt übersetzt „Wolf“. Der 1985 in Skien, im Süden von Norwegen geborene und heute in Oslo lebende Pianist hat als Musiker so einige Meilensteine und bewegende musikalische wie geografische Wanderungen hinter sich. Er war schon zwei Mal für den Norwegischen Grammy nominiert.

Dale wurde scshon früh musikalisch gefördert: Zuhause erklang Chormusik und er begann mit sechs Jahren mit dem Klavierunterricht, wurde durch die elterliche Sammlung von Jazzplatten angeregt und durfte später auch das hauseigene Tonstudio des Vaters zum Ausprobieren nutzen. Nachdem er 2004 das Kunstexamen der der weiterführenden Schule in Skien absolviert hatte, begann er zunächst als Pianist und Arrangeur zu arbeiten, bevor er von 2005 bis 2009 an der Norwegischen Musikhochschule Oslo ein Bachelorstudium und dann bis 2011 ein Masterstudium verfolgte.

Seitdem ist er als Interpret und Komponist allein und gemeinsam mit anderen Musikern der norwegischen und europäischen Szene tätig. Seit 2011 legte er fünf Alben unter eigenem Namen vor, die von der Kritik ausgezeichnet bewertet wurden, 2021 folgte das erste Trio-Album Being. Im Duo Albatrosh arbeitet er seit 2006 mit dem Saxophonisten André Roligheten; gemeinsam entstanden sechs Alben, zuletzt 2019 Departure. Er ist wiederholt mit dem Tubisten Daniel Herskedal und im Trio von Hayden Powell aufgetreten. Seit 2009 umfasste seine Diskografie bis 2018 27 Alben. Als Leader und Sideman spielte er tausende Konzerte weltweit.Er tourte in Europa, Japan und China und trat auf dem North Sea Jazz Festival, 12 Points!, Shanghai Arts Festival, bei Moldejazz, Jazzfest Bonn und dem Südtirol Jazz Festival auf. Auch lehrt er an seiner ehemaligen Alma Mater, der Norwegischen Musikhochschule in Oslo, als außerordentlicher Professor.

PER ZANUSSI

Per Zanussi, Jahrgang 1977, wuchs in Stavanger als Sohn eines italienischen Vaters und einer norwegischen Mutter auf. Mit 13 Jahren war er Bassgitarrist in Rockbands, bevor er zum Kontrabass wechselte. Er studierte Kammermusik und Improvisation am Musikkonservatorium Trondheim und der norwegischen Musikakademie in Oslo, wo er den Master erwarb. Er arbeitet seit 1990 in der norwegischen Jazzszene, u.a. als Mitglied des elektronischen Experimentaltrios Wibutee mit Håkon Kornstad und Wetle Holte. Als Komponist verfasste er die Musik für Theater-Produktionen von Det Norske Teatret und des Haugesund Teater; ferner schrieb er Musik für Tanzperformances und Kurzfilme. Im Laufe seiner Karriere arbeitete er u. a. mit Bugge Wesseltoft, Hamid Drake, Paal Nilssen-Love, Håvard Wiik und Thomas Strønen.

AUDUN KLEIVE

Der 1961 geborene Schlagzeuger wuchs, wie Eyolf Dale in Skien auf. Er studierte in Oslo an der Musikkhøyskolen. Von 1981 bis 1983 war er Mitglied der Rock-Jazz-Band Lotus, daneben von 1981 bis 1984 der Band Oslo 13. 1983 erschien sein erstes Album Anti-Therapy. Ab 1983 spielte er in verschiedenen Jazzformationen, unter anderem mit dem Anne-Marie Giørtz Quintet, dem Quartett von Frode Alnæs und Nils Petter Molvær, dem Brødrene Balke Etno Funk und Terje Rypdals Trio The Chasers. Daneben hatte er eine eigene Band mit Sidsel Endresen. 1989 wurde er von der Norwegischen Jazzmusikervereinigung zum Jazzmusiker des Jahres gewählt. In den 1990er Jahren stand die Zusammenarbeit mit Jon Balke und Per Jørgensen im Vordergrund. Daneben arbeitete er im Quartett mit Nils Petter Molvær, Jens Bugge Wesseltoft und Bjørn Kjellemyr und spielte gemeinsam mit Jon Eberson das Album Music for Men and Machines ein. Außerdem trat er auch mit Musikern wie Marilyn Mazur, Gunnar Andreas Berg, Bugge Wesseltoft, und David Murray auf. Seit 2000 arbeitet er im Trio mit Samuli Mikkonen und Anders Jormin.

DER SPIELORT

Das Schloss Horst gilt als einer der ältesten und wichtigsten Renaissancebauten Westfalens. Zur Zeit seiner Errichtung im 16. Jahrhundert war es eine der größten vierflügeligen Schlossanlagen nördlich der Alpen und prägte den Baustil der Lipperenaissance, der auch als „Horster Bauschule“ bezeichnet wird. Es steht seit dem 15. Dezember 1983 unter Denkmalschutz.

Auf einer Insel im sumpfigen Gebiet zwischen zwei Emscherarmen existierte bereits im 11. Jahrhundert eine Hofstelle, deren Bewohner möglicherweise dem Fang der im Emscherbruch beheimateten Pferderasse Emscherbrücher Dickköppe nachgingen. Aus ihr erwuchs eine Burganlage, die zweimal einer Feuersbrunst zum Opfer fiel. Nach dem zweiten Brand entschied sich der damalige Besitzer Rütger von der Horst zu einem kompletten Neubau, der 1578 beendet war. Durch die besonders hohe Qualität seiner Bauplastiken hat dieser renaissancezeitliche Bau eine überregionale Bedeutung für die Kunstgeschichte.

Im 19. Jahrhundert stürzten große Teile des Schlosses ein oder mussten wegen Baufälligkeit niedergelegt werden. Die damalige Eigentümerin, die Familie von Fürstenberg, versuchte, so viel wie möglich von dem wertvollen Fassadenschmuck und der hochwertigen Bauplastik, dem sogenannten „Steinernen Schatz“, zu retten und lagerte die Fragmente ein. Die wenigen Gebäudereste, die nicht abgerissen wurden, verfielen , bis 1985 sich eine Bürgerinitiative gründete, die den endgültigen Ruin verhindern und eine neue langfristige Nutzung der Anlage verwirklichen wollte. Auf ihr Betreiben kaufte die Stadt Gelsenkirchen das Schloss und veranlasste umfangreiche historische und archäologische Untersuchungen. Inzwischen ist Schloss Horst wohl eines der besterforschten Renaissancebauwerke Nordwestdeutschlands. Nach Restaurierung und teilweisem Wiederaufbau wird es als Museum, Restaurant, Standesamt und Veranstaltungsort genutzt.

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